
Was ist Grüntee?
Grüntee ist eine der ältesten und beliebtesten Teesorten der Welt. Er stammt, wie alle anderen Teesorten, von der Teepflanze Camellia sinensis. Im Unterschied zu Schwarztee und Oolong-Tee wird Grüntee nicht oxidiert, wodurch er seine grüne Farbe und die charakteristischen frischen, blumigen Aromen behält. Grüntee hat eine lange Tradition in Asien, besonders in Ländern wie China und Japan, und ist aufgrund seiner gesundheitlichen Vorteile auch im Westen zunehmend populär geworden.
Grüntee ist bekannt für seine milden, frischen Geschmacksnoten, die von grasig und blumig bis hin zu süßlich variieren können. Der Tee enthält weniger Koffein als Schwarztee und Oolong-Tee, aber immer noch genug, um eine belebende Wirkung zu haben. Darüber hinaus wird Grüntee oft für seine positiven Auswirkungen auf die Gesundheit geschätzt, darunter antioxidative Eigenschaften, eine unterstützende Wirkung auf die Gewichtsregulation und die Förderung der allgemeinen Gesundheit.
Wie wird Grüntee hergestellt?
Die Herstellung von Grüntee ist ein sehr präziser und zeitnaher Prozess, der darauf abzielt, die Oxidation der Blätter zu verhindern, um die grüne Farbe und die frischen Aromen zu bewahren. Hier sind die wichtigsten Schritte in der Herstellung von Grüntee:
1. Ernte der Teeblätter
Die erste Phase der Grünteeherstellung ist das Pflücken der Teeblätter. Nur die jungen, zarten Blätter und Knospen der Teepflanze werden geerntet, da sie den höchsten Gehalt an Aromen und Nährstoffen aufweisen. Das Pflücken erfolgt oft von Hand, um die Blätter zu schonen und eine bessere Qualität zu gewährleisten. Die Ernte kann mehrere Male im Jahr stattfinden, mit der ersten Ernte (First Flush) in den frühen Frühling Monaten, gefolgt von weiteren Ernten (Second Flush) im Sommer.
2. Welken (Vortrocknen)
Nach der Ernte werden die Teeblätter für kurze Zeit gewelkt, um sie etwas weicher zu machen und ihre Feuchtigkeit zu reduzieren. Das Welken erfolgt entweder auf flachen Tabletts oder in speziellen Trockenschränken und dauert nur eine kurze Zeit – etwa 1-2 Stunden. Dieser Schritt dient hauptsächlich dazu, die Blätter zu entspannen und leichter verarbeitbar zu machen.
3. Fixierung (Hitzebehandlung)
Der entscheidende Unterschied in der Herstellung von Grüntee im Vergleich zu Schwarztee ist der Fixierungsprozess, der dafür sorgt, dass die Oxidation der Blätter gestoppt wird. Dabei gibt es zwei gängige Methoden:
- Dämpfen (Japanische Methode): In Japan wird Grüntee in großen Dämpfkörben bei etwa 70–80°C für 30 bis 60 Sekunden gedämpft. Der Dampf tötet die Enzyme in den Teeblättern ab, die für die Oxidation verantwortlich sind, und bewahrt die frische grüne Farbe sowie die Aromen. Diese Methode verleiht dem Tee einen charakteristischen, grasigen, aber auch etwas süßeren Geschmack.
- Rösten (Chinesische Methode): In China wird der Grüntee oft in Wok-ähnlichen Pfannen oder großen Metallpfannen bei hoher Hitze geröstet. Diese Methode stoppt ebenfalls die Oxidation, gibt dem Tee aber einen etwas nussigeren, röstaromenhaltigen Geschmack, der sich von den japanischen Dämpftees unterscheidet.
4. Rollen und Formen
Nach dem Fixieren (Dämpfen oder Rösten) werden die Teeblätter meist gerollt, um ihre Form zu erhalten und den Geschmack zu intensivieren. In einigen Regionen, besonders in China, werden die Blätter auch in eine bestimmte Form gebracht, zum Beispiel in kleine Kugeln, Spiralen oder flache Nadeln, um das Aroma zu konzentrieren und die Lagerfähigkeit zu erhöhen.
5. Trocknen (Endbehandlung)
Nach dem Fixieren und Rollen müssen die Teeblätter vollständig getrocknet werden, um ihre Haltbarkeit zu sichern. Dies geschieht durch langsames Trocknen in speziellen Öfen oder auf Trockengittern. Das Trocknen hilft, die Feuchtigkeit weiter zu reduzieren und den Tee in seiner endgültigen Form zu stabilisieren.
6. Sortieren und Verpacken
Am Ende des Produktionsprozesses werden die Teeblätter in verschiedene Grade eingeteilt und nach Größe und Qualität sortiert. Hochwertiger Grüntee besteht in der Regel aus ganzen Blättern, während Tees der unteren Qualitätsstufen aus kleineren Blättern oder Bruchstücken bestehen. Der Tee wird dann verpackt und für den Export oder die Weiterverarbeitung in Teemischungen vorbereitet.
Arten von Grüntee
Es gibt viele verschiedene Arten von Grüntee, die sich je nach Herkunft, Verarbeitung und Geschmack unterscheiden. Einige der bekanntesten Sorten sind:
- Sencha: Der bekannteste japanische Grüntee, der durch Dämpfen der Blätter eine frische, grasige Note erhält.
- Matcha: Ein Pulvertee aus fein gemahlenen Teeblättern, der in Japan zu speziellen Zeremonien verwendet wird. Matcha hat einen sehr intensiven Geschmack und wird oft in Süßspeisen oder als Zutat in Getränken verwendet.
- Longjing (Drachenbrunnentee): Ein berühmter chinesischer Grüntee, der durch das Rösten der Blätter in Woks eine nussige, leicht süße Geschmacksnote erhält.
- Gunpowder: Ein chinesischer Grüntee, dessen Blätter in kleine Kugeln gerollt werden, die beim Aufbrühen "explodieren". Er hat einen kräftigen, leicht rauchigen Geschmack.
Gesundheitliche Vorteile von Grüntee
Grüntee hat aufgrund seiner zahlreichen gesundheitlichen Vorteile eine große Popularität erlangt. Die Hauptbestandteile, die Grüntee so gesund machen, sind:
- Antioxidantien: Grüntee enthält eine hohe Konzentration an Catechinen, einer Form von Antioxidantien, die dabei helfen können, freie Radikale im Körper zu neutralisieren. Diese Antioxidantien sind besonders vorteilhaft für die Haut und können helfen, das Risiko chronischer Krankheiten wie Herzkrankheiten zu senken.
- Förderung des Stoffwechsels: Es gibt Hinweise darauf, dass Grüntee den Stoffwechsel anregen und die Fettverbrennung unterstützen kann, was ihn zu einem beliebten Getränk für Menschen macht, die abnehmen möchten.
- Unterstützung des Immunsystems: Die antioxidativen Eigenschaften von Grüntee stärken das Immunsystem und können helfen, den Körper gegen Infektionen und Krankheiten zu schützen.
- Reduzierung von Krebsrisiken: Einige Studien deuten darauf hin, dass der regelmäßige Konsum von Grüntee das Risiko bestimmter Krebsarten, insbesondere Haut- und Brustkrebs, verringern kann.
- Verbesserung der Gehirnfunktion: Der Koffeingehalt in Grüntee kann die geistige Wachsamkeit und Konzentration fördern, ohne die Nervosität zu verursachen, die oft mit Kaffee verbunden ist. Zudem enthält Grüntee auch L-Theanin, eine Aminosäure, die beruhigend wirkt und gleichzeitig die Aufmerksamkeit fördert.
- Hilfe bei der Herzgesundheit: Einige Studien legen nahe, dass Grüntee dazu beitragen kann, den Blutdruck zu senken und das Risiko für Herzkrankheiten zu verringern.
Zubereitung von Grüntee
Die Zubereitung von Grüntee erfordert etwas mehr Aufmerksamkeit als schwarzer Tee, da zu hohe Wassertemperaturen oder eine zu lange Ziehzeit den feinen Geschmack des Tees zerstören können.
- Wassertemperatur: Grüntee sollte mit Wasser bei etwa 70-80°C aufgegossen werden. Wenn das Wasser zu heiß ist, kann der Tee bitter schmecken.
- Ziehzeit: Die Ziehzeit sollte zwischen 2 und 3 Minuten liegen. Wenn der Tee länger zieht, wird er schnell bitter.
- Dosierung: Eine Teelöffel pro Tasse (etwa 200 ml) ist die empfohlene Menge.
Fazit
Grüntee ist nicht nur ein erfrischendes Getränk, sondern auch ein wahres Kraftpaket an gesundheitlichen Vorteilen. Von der sorgfältigen Ernte bis zur behutsamen Verarbeitung gibt es viele Schritte, die sicherstellen, dass der Tee seine frischen, grasigen Aromen und antioxidativen Eigenschaften behält. Egal, ob Sie ihn als Teil einer gesunden Ernährung oder einfach als erfrischenden Drink genießen, Grüntee ist eine ausgezeichnete Wahl für jeden Teeliebhaber.